Gitarrenarten

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Die Vielfalt an Gitarrenarten sorgt bei Beginnern oftmals für Verwirrung. Deswegen wollen wir kurz und knapp klar Schiff machen und die gängigen Merkmale sowie Unterschiede der häufigsten Gitarrentypen zu erläutern.

Akustikgitarre

Akustikgitarre ist der Oberbegriff für Gitarren, die ihren Klang durch den Hohlkörper entwickeln und auch ohne elektrische Verstärkung deutlich zu hören sind. Zu Ihrer Gruppe gehören mehrere Unterarten, die beiden bekanntesten Gitarrenarten aus dem Bereich der Akustikgitarren sind die Konzert- und die Westerngitarre.

Letztere werden oftmals gemeint, wenn von Akustikgitarren die Rede ist. Gänzlich korrekt ist das nicht, da eben die Konzertgitarre sowie viele weitere Vertreter (Resonatorgitarre, Flamencogitarre, Ukulele uvm.), akustische Gitarren sind.

Funfact: Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden Saiten aus Darm verwendet. Heute sind Nylon- und Stahlsaiten verbreitet.

Konzertgitarre

Konzertgitarre

Oft auch als klassische Gitarre bezeichnet, zeichnet diese die Verwendung von Nylonsaiten aus. (Wichtig: Niemals Stahlsaiten auf eine Konzertgitarre spannen! Diese üben eine wesentlich höhere Kraft aus und können das Instrument auf Dauer stark schädigen.)

Konzertgitarren sind als Gitarrenart besonders für Anfänger geeignet. Wegen der geringeren Zugkraft der Saiten, der weicheren Bespielbarkeit (Nylon- statt Stahlsaiten) und wegen des breiteren Griffbrettes eignen sich Konzertgitarren für Anfängern besonders. Allerdings sind diese auch stilistisch auch „beschränkter“ als Westerngitarren. Klassikgitarren finden nur in wenigen Popsongs und in so gut wie keinen Rocksongs Verwendung.

Ein weiteres charakteristisches Merkmal zum erkennen einer Konzertgitarre ist übrigens der durchbrochene Kopf. Eher selten werden wie bei der Westerngitarre geschlossene Kopfplatten verwendet.

Westerngitarre

Westerngitarre mit Stahlsaiten

Eine Akustikgitarre mit Stahlsaiten, findet vor allem in der Pop- und Rock-Musik Verwendung. Um den hohen Spann-Druck der Stahlsaiten aufnehmen zu können, sind in den Hälsen von Akustikgitarren Stahlstäbe verarbeitet.

Da die Konzertgitarre in ihrer stilistischen Flexibilität deutlich stärker begrenzt ist als die Westerngitarre, ist die Westerngitarre im Hinblick auf Vielfältigkeit die bessere Wahl. Auch wenn der Einstieg mit der Konzertgitarre sicher etwas leichter fällt.

Bei den Westerngitarren unterscheidet man hinsichtlich der Bauform nochmals zwischen mehreren Typen. Die beiden gängisten sind Dreadnought und Jumbo. Dreadnoughtgitarren überzeugen als Allrounder. Mit starken Bässen und klaren Höhen macht sie sowohl beim Strumming (Anschlagen von Akkorden) als auch beim Picking (Zupfen) eine gute Figur. Besonders beliebt bei Blues- und Folkmusikern. Jumbogitarren dagegen sieht man immer wieder in den Händen von Singer-Songwritern. Sie haben etwas mehr Durchsetzungskraft und machen beim Strumming (im Vergleich zu gleichklassiken Dreadnoughtgitarren) einen besseren Job.

Wandergitarre

Wandergitarre

Wandergitarren (manchmal auch Reisegitarren bzw. Travel Guitars) sind Gitarren, die auf Portabilität und Mobilität ausgelegt sind. Dies bedeutet normalerweise, dass die Gitarre einen deutlich kleineren Körper oder ein wesentlich geringeres Gewicht hat und häufig kreative Lösungen für einen möglichst einfachen Transport bietet. So gibt es sogar Gitarren mit abklappbaren Gitarrenhälsen. Von der Konzeption bis zum Bau ist die Reisegitarre so konzipiert, dass sie in eine Tasche geworfen und möglichst platzsparend transportiert werden kann.

Die Portabilität hinsichtlich Größe und Gewicht oder auch anderen Umbauten geht dabei auf Lasten des Klangs.

Ukulele

Ukulele

Meist mit 4 Nylonsaiten bespannt, ca. 60 cm lang und vermittelt oft den Eindruck einer Kindergitarre. Die Ukulele (hawaiisch „hüpfender Floh“) wird typischerweise mit Hawaii in Verbindung gebracht, ihr tatsächlicher Ursprung liegt allem Anschein nach in Portugal. In der Pop-/Rockmusik findet die Ukulele seltener Verwendung. Bekanntheit erfuhr sie vor allem als Spaßinstrument. So war es in den vergangenen Jahren in den Pubs des Vereinigten Königreiches ein Trend sich zum Ukulele spielen zu versammeln. Auch Stefan Raab verwendete sie oft für seine Raabigramme, bei welchen er „Prominenten“ Lieder mit humoristischen Texten vorsang.

E-Gitarre

E-Gitarre

Im Gegensatz zu den akustischen Gitarren erzeugt sie ihre Töne nicht hauptsächlich durch den Korpus, sondern mit Hilfe der Tonabnehmer. Der Korpus einer E-Gitarre besteht meist aus massivem Holz, weshalb die eigene Lautstärke einer E-Gitarre sehr gering ist. E-Gitarren werden über eine Verstärker gespielt, gelegentlich steuern Gitarristen auch direkt die PA an.

Die Stahlsaiten der E-Gitarre werden über die elektromagnetischen Felder der Tonabnehmer abgenommen und dann an den Verstärker o.ä. weitergeleitet. Bei Tonabnehmer unterscheidet man zwischen den beiden Typen Single Coil und Humbucker, wobei letzter weniger störanfälliger für Störungen (Strahlen) von außen ist, aber auch einen anderen Klang erzeugt.

Die zwei klassichen Typen der E-Gitarre wurden von den beiden Firmen Fender und Gibson begründet. Fender wurde für die Stratocaster berühmt, Gibson für die Les Paul. Diese beiden Typen beeinflussen den Gitarrenbau bis heute nachhaltig.

Semiakustik

Semiakustikgitarre

Arbeitet wie eine E-Gitarre mit Tonabnehmern, besteht jedoch nicht aus einem massiven Korpus, sondern verfügt wie akustische Gitarren über einen hohlen Resonanzkörper. Sie kommen ursprünglich aus dem Jazz und Blues, finden aber auch bei modernen Indie- und Alternativgitarristen immer wieder Verwendung.

Dir fehlt eine Gitarrenart?

Wenn dir bei dieser Auflistung eine Gitarrenart fehlt oder du den Unterschied bei manchem Modell nicht ganz verstanden hast, dann hinterlasse mir gerne weiter unten einen Kommentar.

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Bernd
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Gründer von gitarrenbeginner.de, Gitarrist und Lehrer aus Leidenschaft.
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10 Antworten

  1. Hallo Bernd

    Ich würde mir liebend gerne eine Gitarre zulegen um meinen, wenn auch nicht guten, Gesang zu begleiten (Ich singe hauptsächlich Sachen in Richtung Niall Horan). Nun bin ich mir aber unsicher ob Western- oder Konzertgitarre

    Liebe Grüße,
    Katrin

  2. Hallo Bernd,

    ich möchte nun mit 34 Jahren endlich ein Instrument lernen und da ist die Gitarre schon immer eines meiner Favoriten gewesen.

    Nun frage ich mich welche Art soll es denn sein.

    Da ich privat auch gerne mal Reggae höre, würde ich gerne auch mal was chilliges nachspielen. Welche eignet sich besser zum Reggae-Style? Eine Konzert oder Westerngitarre.

    Vielleicht kannst du mir auch direkt ein paar Einsteigergitarren im Budget von 200€ empfehlen.

    Wäre echt super

    Danke

    1. Hallo Chris,

      eine sehr gute Entscheidung.

      Typischerweise habe ich bei Reggae (insbesondere Bob Marley) eher eine Gitarre mit Stahlsaiten im Ohr (Western- oder E-Gitarre). Was aber nicht heißt, dass nicht auch eine Konzertgitarre passt.

      In diesen Videos wird bspw. mit einer Konzertgitarre gespielt
      https://www.youtube.com/watch?v=InV3iYq7B2c
      https://www.youtube.com/watch?v=MGnYwwifAbQ

      Konzertgitarren empfehlen sich eher für Anfänger, da sie durch die verwendeten Nylonsaiten und etwas andere Abmaße für Anfänger angenehmer zu spielen sind. Du wirst hier also schnellere Lernerfolge feiern.

      Die die Yamaha C40M ist hierbei schon ein sehr gutes Instrument im Eingsteigersegment.

      Nach 1-2 Jahren regelmäßiger Spielpraxis kannst du auch gerne mal überlegen auf eine Westerngitarre umzusteigen.

      Solltest du weitere Fragen haben, gerne melden.

      Viele Grüße,
      Bernd

    2. Hallo Bernd,

      danke für deine Empfehlung. Aber wie so oft im Leben, fragt man mehrere Leute bekommt man auch unterschiedliche Antworten. Die Einen sagen Konzertgitarre, die Anderen Westerngitarre.

      Werde dann wohl mal den Weg ins Musikgeschäft antreten und mir die eine oder andere Gitarre zeigen/vorspielen lassen.

      Was hältst du denn von der Fender CN90 ist ein bisschen teurer als die Yamaha. Aber vielleicht lohnt sich ja der Mehrpreis.

      Könntest du mir auch ein zwei Westernmodelle empfehlen. Dann stehe ich wenigstens nicht völlig planlos im Musikgeschäft rum.

      Danke

    3. Hallo Chris,

      beide Instrumente sind auch nicht falsch für dein Vorhaben. Die Konzertgitarre eignet sich um komfortabel zu lernen, die Westerngitarre wird beim Reggae wohl öfter verwendet. Falls du ihn noch nicht gelesen hast: Dieser Artikel von mir könnte dir vielleicht auch ein bisschen weiterhelfen.

      Die Fender CN90 hatte ich selbst noch nicht in der Hand, aber meine ganz persönliche Meinung zu Fendergitarren: Fender macht tolle Instrumente (ich selbst besitze eine Fender), aber man bezahlt immer für den Namen mit. D.h. dass es günstigere Gitarren gibt, die mindestens genau so gut sind.

      Bei den Westerngitarren könntest du dir noch von Tanglewood die TW28 im Einsteigersegment anschauen. Ich selbst spiele seit Jahren mit großer Begeisterung eine Tanglewood. Sehr faires Preis-Leistungsverhältnis. Auch Cort baut schöne Gitarren in diesem Segment.

      Falls du dir eine Westerngitarre kaufen solltest: Mach dir vorher Gedanken darüber, ob du eine Westerngitarre mit Tonabnehmer benötigst, um sie später etwa auf der Bühne zu spielen, oder ob du sie hauptsächlich im Wohnzimmer spielst und ggf. hin und wieder mit einem Mikrofon abnimmst. Modelle ohne Tonabnehmer sind naturgemäß günstiger.

      Viele Grüße,
      Bernd

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