Noten lesen lernen ist gar nicht so schwierig. Träumst du auch schon lange davon ein Musikinstrument spielen zu können, aber du hast keine Ahnung vom Noten lesen? Dann ändern wir das jetzt 🙂
Noten lesen – wie funktioniert das nun genau?
Unbedingt nötig ist es nicht, dass du als Gitarrist Noten lesen kannst. Auch mit Gitarren Tabs kommst du prima über die Runden. (
Aber dennoch hilft es natürlich ungemein fürs Musikverständnis, wenn du Noten lesen kannst.
Und weil es an der Klaviatur des Klaviers tatsächlich am einfachsten erklärt ist, schauen wir uns diese einmal an.
Auf den weißen Tasten beim Klavier liegen immer die Stammtöne. Bei der C-Dur-Tonleiter haben wir die obigen sieben Stammtöne: C-D-E-F-G-A-H-C
Auf den schwarzen Tasten liegen die dann die erweiterten Stammtöne Cis – Dis – Fis – Gis – Ais.
Es lohnt sich, diese Reihenfolge der C-Dur-Tonleiter (C – Cis – D – Dis – E – F – Fis – G – Gis – A – Ais – H – C) komplett auswendig zu lernen.
Der kleinste Abstand zwischen zwei Tasten ist übrigens immer ein Halbtonschritt.
Beispiele
D – Dis = Halbtonschritt
Cis – D = Halbtonschritt
E – F = Halbtonschritt (hier ist keine schwarze Klaviertaste dazwischen)
Ein Ganztonschritt hingegen setzt sich aus zwei Halbtonschritten zusammen
D – E = Ganztonschritt
Cis – Dis = Ganztonschritt
Kleine Lernhilfe: Die C-Dur-Tonleiter startet beim C. Die Töne danach werden fast alphabetisch geordnet: Auf die Note folgt das D, dann das E, F und das G. Vor dem nächsten Ton H drängt sich allerdings noch das A. Nun kommt wieder das C und die Töne beginnen von vorne.
Um mehr Hintergründe zu diesem System zu erfahren, lies dir den folgenden Artikel zum Thema Tonleiter noch einmal in Ruhe durch:
EXKURS: H vs B
Was oftmals für Verwirrung sorgt, ist der Stammton H bzw. B. Im deutschsprachigen Raum wird oftmals das H verwendet – das ist aber tatsächlich nicht ganz korrekt. Im Mittelalter wurde – bedingt aus sich ändernden Schriftarten – aus dem ursprünglichen B ein H. Als im 15. Jahrhundert mit Gutenberg der Buchdruck Einzug hielt, wurde diese falsche Überlieferung verfestigt. Von daher hier zum besseren eine kleine „Übersetzungstabelle“
Deutschsprachige Bezeichnung | Internationale Bezeichnung |
---|---|
H | B |
Ais (selten Hes) | Bb |
Das Notensystem
Das Verständnis über die zwölf Noten von C bis zum H ist schon ein großer Schritt. Nun verteilen wir die Noten mal auf das Notenblatt.
Wichtig sind erst einmal die Linien: Fünf Stück müssen es sein. Am Anfang stehen oftmals noch seltsame Symbole (Notenschlüssel oder Vorzeichen) oder Zahlen (Takt) – doch das soll uns für den Moment erst einmal nicht irritieren.
Die Linien funktionieren übrigens fast wie eine Leiter, allerdings finden Töne in der Musik auch zwischen den Sprossen ihren Platz.
Ein Ton kann also direkt auf eine Linie geschrieben werden, oder eben unterhalb bzw. oberhalb einer Linie. Du benötigst also zwei Tonschritte (siehe auch wieder die Tonleiter), um von einer Linie zur nächsten Linie zu kommen.
Besonders hohe oder besonders tiefe Töne werden durch Hilfslinien nach oben oder unten ergänzt, um auch diese Töne notieren zu können.
Nun werden wir aber mal konkret und Beginnen mit dem eigentlichen Ablauf des Notenlesens!
Noten lesen – so geht es
Du kennst jetzt die Ganzton- und Halbtonschritte und hast das Liniensystem gesehen. Übertragen wir einmal die Ganztonschritte auf das Notenblatt, sieht das wie folgt aus.
Ganztonschritte
Wir haben jetzt quasi die weißen Tasten der Klavitur (also die Ganztonschritte) auf die Zeilen gesetzt. Der Notenwert springt dabei immer eine Sprosse nach oben.
Als Gitarren-Tabs (siehe auch Tabs lesen lernen) könnte das übrigens so aussehen:
|-------------------
|--------------0-1--
|----------0-2------
|----0-2-3----------
|--3----------------
|-------------------
Halbtonschritte
Halbtonschritte werden entweder mit einem Vorzeichen versehen. Entweder ist das ein „#“ (Kreuz) oder ein „b“. Ein „#“ erhöht den Notenwert um einen Halbtonschritt und fügt dem Ton immer ein -is an. So wird aus einem G ein Gis. Aus einem C ein Cis.
Ein „b“ hingegen vermindert den Notenwert um einen Halbtonschritt, es wird ein -es an den Ton angehängt. Aus einem G wird ein Ges. Aus einem C ein Ces.
Hier noch einmal alle Stammtöne und erweiterten Stammtöne, wie sie jeweils mit dem Kreuz-Vorzeichen # in der Notation aussehen.
Notenwerte
Die Tonhöhe können wir jetzt also bestimmen. Fehlt noch die Geschwindigeit – die Notenwerte.
Ein Notenwert gibt an, wie lange ein Ton andauern soll.
Schauen wir uns mal die Notenwerte von links nach rechts an:
- die ganze Note: leerer Notenkopf ohne Notenhals
- die halbe Note: leerer Notenkopf mit Notenhals
- die Viertelnote: gefüllter Notenkopf mit Hals
- die Achtelnote: schwarzer Kopf mit Fähnchen
- die Sechzehntelnote: schwarzer Kopf mit zwei
Fähnchen - die Zweiunddreißigstelnote: schwarzer Kopf mit drei
Fähnchen
Anstatt der Fähnchen sieht man übrigens auch oft Balken.
Abstrakt gesprochen dauert eine ganze Note 4x länger als eine Viertelnote. Bzw. vier Viertelnoten sind so lang wie eine ganze Note.
Machen wir es mal konkret: Das Lied verfügt über einen 4/4 Takt. Das heißt, dass du vier Viertelnoten in einen Takt packen kannst, bis ein neuer anfängt. Eine ganze Note hingegen dauert einen ganzen Takt.
Ein Takt wird übrigens mit dem vertikalen Strich getrennt – ein Taktstrich.
Nehmen wir nun noch an du spielst ein Lied mit 60 Schlägen in der Minute (auch 60 bpm / beats per minute genannt). Dann würdest ein Taktschlag genau einer Sekunde entsprechen.
Du würdest also die ersten 4 Sekunden je eine Viertelnote spielen, in der 5. Sekunde kommt dann die ganze Note. Sekunde 6, 7 und 8 klingt diese noch nach.
Pausenwerte
So wie es Notenwerte gibt, gibt es auch Pausenwerte. Und diese lassen sich 1:1 auf die Notenwerte matchen, eben nur mit anderen Symbolen.
- Ganze Pause: Hängt an der Linie
- Halbe Pause: Steht auf der Linie
- Viertel Pause
- Achtel Pause
- Sechzehntel Pause
- Zweiunddreißigstel Pause
Und sonst noch?
Das sind auf jeden Fall schon die Basics zum Noten lernen. Dann gibt es noch ein paar Feinheiten wie den Schlüssel oder den Takt.
In den meisten Fällen wirst du auf einen Violinschlüssel und einen 4/4 Takt treffen (ein Walzer hat typischerweise einen 3/4 Takt).
Der Takt gibt ganz einfach an an, wie viele Notenwerte in einen Takt passen. Bei einem 4/4 Takt passen entsprechend vier Viertelnoten bzw. eine ganze Note rein.
Der bekannteste und meist verwendete Schlüssel der Violinschlüssel. Mit diesem wirst du als Gitarrist fast immer arbeiten und du erkennst ihn an folgendem Symbol
8 Antworten
Hallo Bernd, nur eine kleine Korrektur: Bei e-moll sind das e-g-h, bei E-Dur e-gis-h. Da ist dir wohl ein kleiner Denkfehler unterlaufen 🙂
Liebe Sabine,
jetzt muss ich doch einmal fragen: Wo genau ist in dem Artikel das E-Moll? Vllt übersehe ich es gerade auch.
Danke dir 🙂
Bernd
Hallo Bernd,
ich finde es echt super von dir, das du dein Wissen mit anderen teilst.
Es ist auch alles super einfach beschrieben und erklärt
Habe mich mit deinen Seiten Noten lesen und Tabs beschäftigt und abgeschrieben
denn nur so lerne ich besser.
Vielen Dank das ich von dir lernen darf, mach weiter so.
PS: Ich bin Anfänger
LG Melly
Liebe Melly,
vielen Dank für dein Feedback 🙂 Schön zu lesen, dass die Inhalte jemandem helfen.
Viele Grüße,
Bernd
Also ich glaube, dass ein E moll aus den drei Tönen E, G und H besteht und das, was Bernd schrieb, eher ein E dur ist.
Völlig richtig 😀
Danke für den aufmerksamen Hinweis.
Hallo,
so jetzt weiß ich zwar wie man Noten ließt aber wie bekomme ich das nun auf die Gitarre? Ich habe Jahreslang nur mit Tabs und Chords gespielt und frage mich jetzt was nun zum Beispiel ein Em ist als Note.
Bitte dazu nochmal ein paar Infos.
Danke LG Anna
Liebe Anna,
der Akkord Em ist keine Note, sondern ein Dreiklang – er besteht also aus 3 unterschiedlichen Tönen. Bei E-Moll wären dies die 3 Töne E, H und Gis.
Viele Grüße,
Bernd