Hornhaut vom Gitarre spielen – Pflege & Tipps

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Die Hornhaut eines Gitarristen ist zu Beginn noch nicht sehr stark ausgeprägt, was zu unangenehmen Nebenerscheinungen führen kann: Tiefe Furchen, Schmerzen oder gar Taubheitsgefühl. Die Fingerkuppen eines Gitarristen müssen viel Leid ertragen. Du musst deshalb etwas Geduld haben, bis sich durch das Spielen der Gitarre Hornhaut bildet und so deine Fingerkuppen schützt.

Wozu eigentlich die Hornhaut?

Kein Gitarrist entkommt zu Beginn seines Weges den anfänglichen Wehwehchen in den Fingern – du leider auch nicht: Furchen und Schmerzen in den Fingerkuppen können am Anfang bereits nach relativ kurzen Übungssession eintreten.

Dein Körper reagiert aber relativ schnell auf diese ungewohnte Belastung an den Händen und bildet an den belasteten Stellen eine Hornhaut. Diese ermöglicht es dir künftig auch stundenlange Gitarrensessions schmerzfrei zu überstehen.

Schmerzen in den Fingern

Druckschmerzen an den Fingerspitzen sind ein weit verbreitetes Problem unter Anfängern. Diese sind völlig normal und erscheinen durch die Überlastung der Finger. Denn außer beim Gitarre spielen presst du womöglich deine Finger eher selten gegen dünne Stahlsaiten 😉

Wenn du diese also spürst musst du nicht besorgt sein. Lege eine Pause ein und übertreibe es nicht. Gib deinem Körper die Chance sich auf die neue, sehr ungewohnte Belastung einzustellen.

Du wirst selbst merken dass du mit der Zeit besser mit der Belastung umgehen kannst und den Schmerz immer seltener spüren wirst.

Bleibe geduldig und übertreibe es nicht!

Wie lange tut Gitarre spielen weh?

Wie lange Gitarre spielen weh tut, hängt zum größten Teil von dem Faktor ab, wie oft du Gitarre übst. Je häufiger du übst, desto schneller wird sich logischerweise deine Hornhaut entwickelt haben. Häufig üben heißt dabei aber nicht, dass du viel üben musst. Meine Empfehlung: Wenn du 5-6x die Woche für 10 Minuten übst, ist dies deutlich effektiver als 1x die Woche für 60 Minuten.

Mit den 10 Minuten pro Tag solltest du bereits nach einigen Wochen bis wenigen Monaten die anfänglichen Schmerzen vergessen haben.

Zu viel Hornhaut

Nun kommt es durchaus vor, dass sich sehr schnell Hornhaut bildet und das ist auch gut so. Die Hornhaut schützt dein Gewebe vor dem Druck und macht deine Nervenenden resistenter gegen die Belastung.

Doch kann die Hornhaut im Laufe der Zeit bei einigen wenigen Gitarristen leider auch eine Ursache für Schmerzen in den Fingerspitzen werden. Daran wirst du erkennen, dass sich etwas zu viel davon gebildet hat.

Normalerweise bildet sich beim regelmäßigen Spielen der Gitarre eine glatte Hornhautkuppel, mit der du auch locker ein paar Stunden am Stück spielen kannst, ohne schmerzerfüllt zu Boden zu gehen.

Bei manchen wird die Hornhaut aber sehr dick, was dann stellenweise sogar hinterlich werden kann. Und durch äußere Einflüsse wie Kälte oder Hitze kann deine Haut schnell trocken und rissig werden.

Deine Talgdrüsen produzieren auf deiner Haut ein Wasser-Fett-Gemisch, welches als Schutz für deine Haut dient und diese geschmeidig hält. Fehlt es an dieser Feuchtigkeit bzw. Fett dann wird deine Haut trocken und rau und kann einreißen.

Dies passiert dann besonders schnell wenn die Saiten der Gitarre mit der ausgetrockneten Haut in Kontakt kommen.

Nun, aber was macht man dagegen?

Pflege der Hornhaut

Es soll Gitarristen geben eingerissene Hornhaut sogar mit Sekundenkleber „reparieren“. Ich bin zwar kein Arzt aber ich kann mir vorstellen dass das nicht so ganz optimal ist 😉

Besser ist es eine Creme zu verwenden oder überschüssige Haut vorsichtig zu entfernen.

Verwendung einer Haut-Creme

Die erste Maßnahme sollte meiner Meinung nach die Pflege mit einer speziellen Creme sein. Von Hansaplast gibt es die Anti Hornhaut Intensiv-Creme zu einem schmalen Taler. Mit der Creme wird die Hornhaut nicht unbedingt weniger, was auch nicht unser Ziel sein sollte. Sonst fangen die Schmerzen an den Fingerkuppen weider an 🙂

Vor allem trocknet die Haut durch die Anwendung der Creme nicht mehr so schnell aus aus und reißt entsprechend nicht so schnell ein. Es empfiehlt sich natürlich eine regelmäßige Anwendung.

Auch handelsübliche, feuchtigkeitsspendende Handcremes können hier schon ihren Zweck erfüllen.

Hornhaut entfernen

Hat sich zu viel Hornhaut gebildet die hinderlich ist, bietet sich das partielle Entfernen der Hornhaut an. Hierfür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Zum einen kann man auf Peeling-Masken zurückgreifen. Zwar meist für die Verwendung an Füßen entwickelt lassen diese sich jedoch auch gut für die Hände einsetzen.

Auch eine Hornhautfeile kann gute Dienste erbringen.

Das Ziel ist es jedoch nicht, die Hornhaut komplett zu entfernen, sondern nur die Dicke der Schicht zu verringern. Hornhaut ist gut und wichtig, denn sonst bekommst du wieder Druckschmerzen in den Fingerkuppen.

Etwas außergewöhnlicher ist dabei der Einsatz von Fingerkuppenschutz (Fingerhüte) oder
Übungshandschuhen. Allerdings würde ich von diesen beiden Methoden abraten. Zum einen entsteht so ein völlig anderes Spielgefühl und die wichtige Hornhaut wird sich nicht so entwickeln.

Und du willst doch nicht auf ewig mit so etwas spielen oder?

Bonustipps: Die richtige Technik

Falls dir diese Tipps bisher nur mäßig oder gar nicht helfen konnten, dann könnte es auch Sinn machen deine Spieltechnik zu hinterfragen.

Gerade am Anfang kommt es vor, dass man mit zu viel Druck spielt, was vor allem bei Akkordfolgen sehr
unangenehm sein kann. Hierbei ist es hilfreich erst einmal herausufinden wie viel Druck die Saite überhaupt braucht, um optimal zu klingen.

Das herauszufinden ist zwar nicht leicht und bedarf gewisser Übung, ist aber absolut kein Hexenwerk. Versuche einfach einmal bewusst darauf zu achten wieviel Druck du für einzelne Töne oder später ganze Akkorde minimal aufbringen musst, damit sie klingen, und versuche dich daran zu gewöhnen.

Dieser Druckpunkt kann übrigens von Gitarre zu Gitarre variieren.

Zusätzlich könntest du die Saitenstärke deiner Gitarre anpassen. Für Anfänger empfiehlt sich
ein Set mit .09-.42mm (E-Gitarre) oder .10-.47 (Westerngitarre).

Es kann durchaus vorkommen, dass bei einer neuen Gitarre auch schon dickere Saiten ab Werk aufgespannt sind. Da ein Anfänger die Saitenstärke beim Spielen nicht direkt bestimmen kann, empfiehlt es sich beim örtlichen Gitarrenladen einmal nachzufragen.

Meistens werden dir als Service auf Nachfrage auch die neuen Saiten schon gleich aufgespannt, wenn du dort welche kaufst.

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Bernd
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Gründer von gitarrenbeginner.de, Gitarrist und Lehrer aus Leidenschaft.
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8 Antworten

  1. Hallo Bernd,
    bin soeben auf Deine Seite gestoßen, nachdem ich „Schmerzen in dem Fingerkuppen beim Gitarrespielen“ im Google eingegeben habe.
    Bin Anfänger und schlage die ersten beiden Akkorde (G-Dur & A-Moll) seit 3 Tagen auf meiner Ortega-Konzertgitarre an.
    Möchte mich bei dir für die Ausführungen zu den Schmerzen und die Hornhaut bedanken. Ist sehr wertvoll und vor allem entspannend zu hören, dass ein längeres Spielen nach einer Weile möglich ist. Vor allem, dass man dann auch keine Schmerzen mehr fühlt.
    Weswegen ich in erster Linie googeln wollte., ist, in Erfahrung zu bringen, wie die notwendige Intensität des Drückens der Saiten ist. Dachte mir schon, dass ich nicht wie ein Berserker ans Werk gehen muss. Doch irgendwie passiert das wohl am Anfang automatisch, weil die Finger noch ungeübt und verkrampft sind. Meine Schwierigkeit ist konkret beim G-Dur die A-Saite mit dem Mittelfinger NICHT zu blocken. Mal schauen, ob das mit weniger Druck besser wird.
    Viele Grfffüße
    Dejan

    1. Hallo Dejan,

      ja genau, die Belastung ist einfach sehr ungewohnt für die linke Hand. Das ist so, als würdest du zum ersten mal ins Fitnessstudio gehen und Gewichte stemmen. Am Anfang hast du schnell einen Muskelkater, mit regelmäßigem Training wirst du allerdings immer mehr leisten können. Von daher: Geduld haben, regelmäßig üben und Pause machen, sobald du Schmerzen hast!

      Am besten ist es tatsächlich immer, möglichst entspannt in der Greifhand zu sein. Mein Tipp: Nimm zu beginn die klassische Gitarrenhaltung ein. Die wird dir das Leben als Anfänger erleichtern.

      Viele Grüße,
      Bernd

  2. Hi Bernd
    Ich schreib einfach mal hier einen Kommentar. Ich will dir einfach danke sagen für deine Seite. Soooooo viele wertvolle Tipps. So hab‘ ich’s geschafft eine Gitarre zu bestellen und warte jetzt gespannt darauf meine allerersten Töne zu spielen. Hab‘ mich für eine Konzertgitarre Yamaha C40 entschieden, wegen den Nylonsaiten. Da ich eher zarte Fingerkuppen habe, mache ich mir jetzt schon ein wenig Sorgen um diese, nachdem ich deine Hornhautausführungen gelesen habe.
    Danke nochmals für dein kostenloses Rundumpaket 🙂
    Liebe Grüsse Simone

    1. Liebe Simone,

      vielen vielen Dank, das freut und motiviert mich sehr 🙂

      Ich wünsche dir ganz viel Spaß an der Gitarre! Keine Sorgen machen, das klappt bestimmt.

      Viele Grüße,
      Bernd

  3. Hallo. Bin Gitarrenanfänger und Ich übe seit ca. 7 Wochen, teilweise 2 – 3 Std. Täglich. Die Schmerzen waren anfangs echt brutal Jetzt hab ich kaum noch welche, aber so eine dicke Hautschicht, das sich tiefe Rillen bilden und ich teilweise mit der Haut an den Saiten hängen bleibe. Kann nicht sauber greifen.
    Möchte eigentlich pausieren, aber hab leichte Suchterscheinungen und nehme die Gitarre immer wieder in die Hand. Legt sich das mit der Hautschicht von selbst, oder muss ich doch ne längere Pause einlegen?
    René

  4. Kann auch Hornhaut von den Gitarrenhals kommen auf die Handinnenfläche, auf der Seite des kleinen Fingers?? Also wenn sich die Hand an den Gitarrenhals oft reibt wenn man mit den Saiten ganz oben spielt vor allem und oft auch den kleinen Finger benutzt??? Ich bin zwar keine wirkliche Anfängerin mehr, vielleicht kam es deswegen schon, ich übe sehr viel seid ich einen Gitarrenlehrer habe und der mir sehr viel aufgibt

    1. Hatte ich selbst noch nie, aber kann natürlich passieren… Evtl. sind die Bundstäbchen nicht sauber entgratet.

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