Gitarreneffekte – Der ultimative Guide

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Gitarreneffekte eignen sich hervorragend, um den Klang von elektrisch verstärkten Gitarren individuell zu verändern. Egal welche Musik du spielst, ob Heavy-Metal, Rock, Blues oder Country: Verschiedene Gitarreneffekte färben deinen Basisklang und lassen sich mit Chorus, Delay, Verzerrung und vielen anderen Effekten ganz nach deinem Gusto verändern.

Was sind Gitarreneffekte? 

Gitarreneffekte dienen vorrangig dazu, den Sound deiner elektrisch verstärkten Gitarre (E-Gitarre oder Akustikgitarre mit Tonabnehmer) gezielt zu verändern. Einige dieser Effekte werden direkt über den Verstärker ausgelöst, andere hingegen bedürfen eines separaten Effektgerätes.

Gitarreneffekte am Amp – Gain bedeutet Verzerrung

Mit dem Verstärker erhältst du vorrangig verzerrende Effekte (Gain) und manchmal auch Reverb- (Hall) oder Chorus-Effekte.

Mit einem Effektpedal oder mit einer komplexeren Ausführung wie etwa einem Multieffektgerät gibt es tausende Möglichkeiten, die den Gitarrensound beeinflussen.

Mehrere Effektpedale in via Patchkabel (Klinke) verbunden

Externe Effektgeräte werden entweder zwischen Gitarre und Verstärker angebracht oder in den Effektweg des Verstärkers eingeschleift.

In der Regel führen Gitarreneffekte stets etwas dem Signal hinzu, was ihm sowohl ein bestimmtes Charakteristikum verleiht als auch den Klang erheblich zu bereichern vermag. 

Mithilfe von Gitarreneffekten kannst du den cleanen Basissound deiner E-Gitarre mit völlig unterschiedlichen Klangfärbungen ausstatten. Die persönlichen Vorstellungen eines Gitarristen können anhand der eingesetzten Effekte ganz individuell ausgedrückt und auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Nicht nur auf der Bühne, sondern auch beim fleißigen Üben sorgen die verschiedenen Gitarreneffekte für einen unvergesslichen musikalischen Zauber. 

Welche Bauarten gibt es und wie unterscheiden sich diese? 

Es gibt Gitarreneffekte, die sich am Boden befinden, sie werden meist Pedals oder Tretminen genannt. Beim Thema „Digital versus analog“ spielt meist nur die Frage des Geschmacks eine Rolle.

Es finden sich sowohl schlechte als auch gute Gitarreneffektgeräte in analogen und in digitalen Ausführungen. Bei den Bodeneffektgeräten handelt es sich häufig um kleine Kisten, die du mit dem Fuß bedienst, wenn du den Effekt ein- oder ausschalten willst. 

Gitarreneffekte kannst du auch mit Geräten erzeugen, die in ein Einschubgehäuse bzw. in ein „Rack“ geschraubt werden. Mit einer einzelnen „Tretmine“ wird mehr oder weniger stets derselbe Effekt erzeugt.

Mit einem Multieffektgerät wie dem Line6 Helix LT stehen dir jedoch nach dem Einstöpseln der Gitarre und dem Anschalten des Rackgerätes die fulminantesten Effektkombinationen zur Verfügung. 

Welche sind die wichtigsten Effekte? 

Es gibt eine sehr große Anzahl Gitarreneffekten auf dem Markt.Die wichtigsten Arten von Gitarreneffekten stelle ich dir im folgenden Abschnitt vor.

Distortion 

Ein sehr beliebter und zudem sehr häufig verwendeter Effekt ist die Verzerrung. Die sogenannte Distortion kannst du je nach eingesetzter Art und Stärke so nutzen, dass du ein Signal wärmer, aggressiver oder satter machen lassen kannst. Ohne Gitarreneffekt klingt der Sound der Gitarre clean. Doch die Verzerrung ermöglicht dir die Simulation eines Verstärkers, der übersteuert wirkt. Der Klangcharakter und die Effektstärke lassen sich an den gewünschten Anwendungszweck hervorragend anpassen und genial verändern. 

Fuzz-Effekt

Zur großen Familie der Verzerrerpedale zählt auch das sogenannte Fuzz-Pedal. Zu Beginn der Rockgeschichte erfuhr dieses große Beliebtheit und Popularität, es wirkt im Klang relativ hart. Das Signal wird durch das Fuzz intensiv verstärkt, es werden zudem auch noch komplexe Obertöne hinzugefügt. 

Crunch-Effekt

Beim klassischen Crunch-Effekt erzielst du einen angezerrten Sound. Es handelt sich hierbei um eine leichtere Verzerrung, die einem Knirschen oder Knarren sehr nahekommt. 

Overdrive-Effekt

In niedrigen Effektstärken erzeugt der Effekt Overdrive warme Obertöne. Erhöhst du jedoch dabei die Lautstärke, dann werden die erzeugten Obertöne kontinuierlich harscher. Der Effekt zum Verzerren wird im Normalfall explizit für das Übersteuern des Signals genutzt. 

Der Booster

Booster heißt auf Deutsch Verstärker. Booster werden deshalb gerne verwendet, da das ursprüngliche Gitarrensignal hierbei weitgehend erhalten bleibt. Dies geschieht, weil das Signal der Gitarre weniger verzerrt (also verändert), sondern lediglich deutlich verstärkt wird.

Ich setze es typischerweise auf er Bühne ein, wenn ich ein Gitarrensolo spiele – für den letzten „Boost“ sozusagen an Lautstärke und Gain.

Der Antreiber, wie der Booster auch genannt wird, erhöht einfach nur den Pegel des elektrischen, relativ schwachen Signals des Tonabnehmers der Gitarre. Somit wird der Sound dank Booster dichter und die Lautstärke erhöht sich noch, bevor in der Vorstufe des Verstärkers der Gitarre das Signal weiterverarbeitet wird. Booster sind oftmals mit mehreren Reglern oder nur mit einem Lautstärkeregler ausgestattet. 

Modulationseffekte 

Mit den Modulationseffekten bist du in der Lage, das Originalsignal zu modulieren bzw. abzuwandeln.

Delay bzw. Echo

Mit einem Delay kannst du geniale Echo-Effekte erzeugen. Dabei erzielst du einen sehr unterschiedlichen Sound. Die Echos entwickeln nicht selten eine Eigendynamik. 

Chorus

Je nachdem, wie du den Chorus anwendest, gelingt es dir den Gitarrenklang schweben, wabern oder flimmern zu lassen. Das macht sich vor allem bei besinnlicheren Passagen oder Balladen sehr gut. Du kannst mit den Choruseffekten aus dem Ursprungssignal bis zu vier Stimmen erschaffen. Je mehr Stimmen dir dabei zur Verfügung stehen, desto fetter kannst du den Gitarrenklang gestalten. 

Reverb bzw. Hall

Reverbs zählen zu den Raunklangeffekten, mit denen du einen sehr kurz nachhallenden und subtilen Sound erzielen kannst. Mit dem Reverb/Hall können endlose Hallfahnen erzeugt werden. So klingt eine isolierte, etwas zu trocken gespielte Gitarre sofort etwas rotziger und lebendiger. 

Flanger

Es handelt sich hierbei um einen dramatischen Effekt, der wie ein Düsenjet klingt. Der Flanger wird häufig genutzt, um den Gitarrensound härter zu machen. Die Grundlage des Gitarreneffektes ist die zeitliche Verzögerung, die sich zwischen dem Original- und dem Effektsignal ergibt. 

Phaser

Bei vielen Effektgeräten ist der Phaser beschränkt auf zwei Stimmen, und zwar auf das ursprüngliche Signal und einer Kopie davon. Dadurch entstehen die sogenannten Kammfiltereffekte, da durch die geringe Verzögerung die zwei überlagerten Stimmen einen charakteristischen Sound ergeben.

Die winzige Verzögerungszeit der zum Originalsignal versetzten Kopie führt zu Phasenauslöschungen. So werden schmale Signalfrequenzbereiche ausgeblendet, da meistens gleich mehrere verschiedene Verzögerungen perfekt miteinander kombiniert werden können. 

Tremolo

Der Name dieses Gitarreneffektes leitet sich vom italienischen Wörtchen „tremolare“ ab, was nichts anderes als wogen, zittern oder flackern bedeutet. Das Signal schwankt mit dem Tremolo und wird somit gleichmäßig lauter und dann wieder leiser.

Beeinflusst werden kann der Tremoloeffekt durch verschiedene Regler, vor allem hinsichtlich des Tempos, der Lautstärke und der Intensität. Eingesetzt wird dieser Effekt insbesondere dann, um Akkorde emotionsbetont und weich ausklingen zu lassen. Der Anwender kann die Frequenz des Wechsels zwischen leise und laut nach Belieben justieren. 

Octaver

Dem Originalsignal wird durch das Octaverpedal in der Regel eine tiefere Oktave oder manchmal auch eine höhere Oktave hinzugefügt. Das heißt der original gespielte Ton wird genommen und einfach eine Oktave (=12 Halbtöne) tiefer oder höher hinzugefügt. Der OC-2 vom Hersteller Boss ist ein bekanntes Gerät für diesen Modulationseffekt. 

Dynamische Effekte 

Im Gegensatz zu den Modulationseffekten wie Delay oder Reverb, bei welchem dem Original-Signal weitere künstliche Signalanteile beigemischt werden, wird das Original-Signal bei den dynamischen Effekten selbst verändert. Es wandelt sich somit nur die Dynamik, also der Pegelunterschied zwischen den stärksten und den schwächsten Signalanteilen. 

Wah-Wah

Auch das Wah-Wah-Pedal gehört zu den vorgeschalteten Effekten. Der spezielle Klang, der mit diesem Pedal kreiert werden kann, ist für die Namensgebung verantwortlich. Der Effekt wird durch einen beweglichen Kippmechanismus gesteuert, er entsteht somit durch eine Klangfilterung bzw. mittels einem resonanten Bandpassfilter. So klingt deine Gitarre, als würde sie stimmähnlich ein keckes „Wuauauau“ von sich geben. Bekannt wurde er vor allem durch die Songs von Jimi Hendrix . Aber auch Jazz-Trompeter setzten gerne Wah-Wah-Pedale ein. 

Kompressor

Einen Kompressor kannst du nutzen, um das Sustain bzw. das Aufrechterhalten des Klangs des Gitarrensignals zu verdichten. Gemeint ist hier der langanhaltende Ton, der auf den Saitenanschlagimpuls folgt. Innerhalb einer Band kann sich auf diese Weise bei Bedarf der Gitarrensound besser durchsetzen. 

Looper

Ein recht modernes Tool ist der Looper. Mit diesem Effekt gelingt es dir, eine auf deiner Gitarre gespielte Sequenz aufzunehmen und diese dann immer wieder als sogenannte Schleife abzuspielen.

Siehe hierzu auch meinen Test zum Ditto Looper.

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Bernd

Gründer von gitarrenbeginner.de, Gitarrist und Lehrer aus Leidenschaft.
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2 Antworten

  1. Welchen Effekt nimmt man am besten, um Powerchords klingen zu lassen? Ich bin Anfänger und habe mit Distortion und einem Morpher-Pedal probiert. Das kommt aber irgendwie nicht so, wie ich es von bekannten Bands gewöhnt bin.

    Peter

    1. Hallo Peter,

      prinzipiell bist du da mit einem Distorion-Pedal schon nicht ganz falsch unterwegs. Aber zu einem guten Sound gehört mehr, als nur ein guter Verzerrer: Du brauchst auch einen passenden Gitarren-Verstärker. Oder du holst dir ein Multieffekt-Gerät wie das DNAfx Gitvon Harley Benton. Dort ist eine Amp-Simulation bereits softwareseitig eingebaut und du benötigst keinen zusätzlichen Gitarren-Amp.

      Viele Grüße!
      Bernd

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