Welcher Gitarrenverstärker? So findest du Deinen Amp

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Wer einen Gitarrenverstärker kaufen möchte, kann schon mal schnell überfordert sein. Welcher Gitarrenverstärker ist denn nun der Richtige für mich? Du hast dich genau informiert, alle Pros und Contras abgewogen, den Finger schon auf dem Bestellbutton und erhascht einen kurzen Blick auf eine vernichtende Kundenrezension. Was folgt ist totale Verunsicherung. Toll. Gerade als Neuling in der viel zu großen Welt des Gitarrenequipments kann es einem schnell zu viel werden.

Wofür benötigst du den Gitarrenverstärker?

Wichtig sind die beiden Fragen: Was genau brauche ich eigentlich und wofür? Im Bereich der Gitarrenverstärker gibt es unzählige Exemplare und Ausführungen für so ziemlich jedes Budget und Image. Ja, Image. Auch du wirst feststellen, dass Verstärker – ähnlich wie auch Autos – häufig als Statussymbol angesehen werden und die Optik eines Gerätes oder das Logo des Herstellers auf dem Verstärker eine große Rolle spielen.

Gitarrenverstärker für Anfänger

Das braucht dich aber nicht zu beeindrucken. Was zählt, ist was aus dem Verstärker herauskommt bzw. was drin steckt. Es gibt nämlich unterschiedliche Bauweisen, welche sich sowohl im Klang, als auch im Geldbeutel bemerkbar machen. Dazu haben wir einen Artikel verfasst, den es sich empfiehlt vor diesem Ratgeber zu lesen. Darin erklären wir das gängigste Vokabular, auf das du beim Verstärkerkauf treffen wirst. Hier geht es zum Artikel Was du über Gitarenverstärker wissen musst.

Ungeachtet, ob du nun über Unterschiede zwischen Röhren und Transistoren im Bilde bist, haben wir eine Auswahl an Gitarrenverstärkern für Anfänger zusammengestellt, welche eure Kaufentscheidung etwas erleichtern soll. Damit du auch wirklich weißt, welcher Gitarrenverstärker für dich der richtige ist.

Wieviel Watt braucht mein Gitarrenverstärker?

Wenn du dir schon ein paar Gitarrenverstärker in den gängigen Onlineshops angesehen hast, bist du bestimmt schon über eine Zahl wie 100W oder 15W gestoßen. Diese Angaben beschreiben die Leistung, gemessen in Watt, zu der das Gerät fähig ist.

Ein Verstärker mit 15 Watt Leistung ist z.B. eher für den Heimbereich geeignet. Wenn man anfängt mit einer Band zusammen zu spielen, wird man hier schnell an die Grenzen stoßen. Aber er eignet sich wunderbar, um ihn zu Hause gut aufzudrehen und seine Leistungsfähigkeit auszunutzen.

Auch wenn du nicht planst Musik zu spielen, die besonders laut ist, wird sich ein 15 W Amp kaum gegen ein Schlagzeug behaupten können.

Ein 30 Watt Verstärker hingegen könnte für gediegenere Musikrichtungen bereits ausreichen. Generell könnte man sagen: Je härter und lauter die Musik sein soll, desto mehr Leistung braucht der Verstärker.

Für Metal oder harte Rock Musik müsste schon ein Verstärker mit einer Leistung von 50 – 100 Watt her. Musik der härteren Gangart wird einfach physischer gespielt. Gegen einen Metal Drummer anzukommen, ist daher mit einem 30 W Amp keine leichte Sache.

Das ist für die meisten von euch noch Zukunftsmusik, doch auch hier solltest du dir frühzeitig überlegen, wo du hinwillst. Denn erfahrungsgemäß kommen die ersten Erfolge recht schnell, so dass du dein Können vielleicht auch bald mit Band und auf der Bühne zeigen möchtest.

Meine Vorauswahl an Gitarrenverstärkern für Anfänger

Doch kommen wir nun zu unserer Auswahl günstiger Geräte. Dabei beschränken wir uns auf Transistor Combos, da Topteil + Box oder Röhren als Gitarrenverstärker für Anfänger zu teuer ausfallen.

BOSS Katana Air

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Boss Katana Air
188 Bewertungen

Letzte Aktualisierung am 21.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Für das Üben zuhause ist dieser kleine Transistor Combo genau richtig. Er ist völlig kabellos, kommt inklusive Funksender und bietet mit 30 Watt (Netzteil) bzw 20 Watt (Batterie) Leistung ordentlichen Sound. Er verfügt über 5 Ampsounds und zusätzlich 50 Effekte. 6 deiner Lieblingssounds kannst du sogar abspeichern.

Es gibt eine Android App und du kannst das Ding sogar als Bluetooth-Box nutzen.

Für den Anfang zwar ein etwas teureres Gerät, das sich durch seine unkomplizierte Bedienung aber wirklich bezahlt macht.

Fazit: Für den Einstieg völlig ausreichend, für erste Sessions evtl. zu wenig. Bei einem Preis von 59 € ist der kleine Combo als Anschaffung für daheim so oder so lohnenswert und sehr günstig. Außerdem verfügt er einen Kopfhöreranschluss, was das Nervenkostüm von Eltern und Nachbarn schont.

Harley Benton CG-15

Das Preismonster. Den Harley Benton bekommst du schon für wenig Geld. Damit ist er der geeignete Kandidat, wenn du wenig Budget hast und nur einen kleinen Amp für zu Hause suchst.

Mit 15 Watt ein ausreichender Übungsverstärker. Keine großartigen Zusatzfeatures, aber alles dran, was du für den Anfang benötigst.

Roland Micro Cube

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Das Mini-Monster: Batteriebetrieben oder mit Netzteil bei 3 Watt Leistung, 8 Modelling-Amps und 8 Effekten.

Super einfache Bedienung, gute Verarbeitung und in der Größenklasse vom Klang her unschlagbar.

Fender Mustang GT 40

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Dieser Modeling Transistor Combo ist mit 40 W (2x 20 W) Leistung ist ein guter Kompromiss aus Übungsverstärker für daheim und genügend Lautstärke für den Proberaum. Mit 7,7 kg ist er auch noch gut zu transportieren.

Außerdem verfügt er über insgesamt 47 Modulations- und Delay Effekte sowie 21 Amp-Modelle, was ausgiebiges experimentieren mit abgefahrenen Klängen ermöglicht.

100 Sounds sind ab Werk vorgeschlagen, zusätzlich 100 freie Speicherplätze stehen dir außerdem zur Verfügung.

Der Amp verfügt über einen USB Ausgang, was das Verbinden mit dem Computer ermöglicht.

Zudem kannst du mit der Fender Tone App den Verstärker auch über eine App steuern. Dank Bluetooth eignet er sich auch zum Abspielen von Musik über dein Smartphone

Die Bedienung des Amps und der Software ist etwas sperrig. Ein Blick in die Bedienungsanleitung oder auf Tutorial Videos auf der FENDER Homepage seien angeraten. Für absolute Anfänger könnte das alles etwas viel sein, der Preis ist für einen Verstärker mit 40 Watt und dieser Klangvielfalt allerdings phänomenal.

Fender Champion 100 Combo

Letzte Aktualisierung am 21.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Ein weiterer Modeling Amp mit mehreren Verstärker Simulationen und Effekten. Mit 100 W ist er absolut nicht wohnungstauglich, behauptet sich allerdings im Proberaum und auf der Bühne. Besonders die cleanen und leicht angezerrten Einstellungen sind positiv hervorzuheben. Die harten Sounds können nicht ganz überzeugen. Hier kann man allerdings mit einem günstigen Bodeneffekt, wie dem BOSS DS 1 für 55 € Abhilfe schaffen. Der Fender Champion 100 verfügt über zwei Kanäle, zwischen denen man mit dem mitgelieferten Fußschalter hin und her schalten kann. Die Bedienung ist einfach und intuitiv.

Mit dem Champion 100 bekommt man einige gelungene Simulationen beliebter Fender Röhren Amps. Er ist laut, Proberaum- und Bühnentauglich und flexibel einsetzbar. Mit 285 € ist er zwar etwas teurer, man bekommt allerdings für relativ wenig Geld einen vollwertigen Verstärker, den man über Jahre spielt.

Line6 Amplifi 75

Und noch ein Transistor Modeling Combo. Er verfügt über 200 Verstärker und Effekte, kann als Bluetooth-Musikbox genutzt werden, wiegt 11,7 kg und verfügt über 5 Lautsprecher. Außerdem ist ein integriertes Stimmgerät an Bord.

Das alles mag Anfänger überfordern, das Positive an diesem Gerät ist jedoch die unschlagbare Vielseitigkeit. Wer sich über das Genre noch nicht im Klaren ist, bekommt hier einen Alleskönner. Von Pop bis Metal ist alles drin und machbar. Darüber hinaus bieten die vielen Effekte und Möglichkeiten Raum zum ausprobieren.

Vielleicht muss es auch erstmal gar kein Verstärker sein

Es gibt auch Alternativen. Besitzer eines Apple-PCs können die App Garage Band für knapp 5 € im App Store herunterladen. Die App verfügt über eine Vielzahl an Verstärker- Simulationen. Mit einem Klinke Adapter die Gitarre an das Macbook anschließen und ihr könnt nach einer kurzen Einarbeitung loslegen. Hier könnt ihr eure Kreationen sofort aufnehmen.

Oder du machst dir Gedanken über ein komplettes Effekgerät. Etwa das Boss ME-25 für den Einstieg. Kopfhörer, Lautsprecher oder PC anschließen und los geht es.

Und welcher Gitarrenverstärker ist jetzt der richtige für mich?

Hoffentlich konnte dieser Artikel etwas Klarheit in die nebulöse Welt der Verstärker bringen. Natürlich wurden hier nur einige Dinge angerissen, schließlich könnte man alleine über Transistoren einen dicken Wälzer schreiben.

Wenn du dir bei deiner Kaufentscheidung unsicher bist, dann hinterlasse mir einen Kommentar zu diesem Artikel mit deinen Fragen.

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Bernd
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Gründer von gitarrenbeginner.de, Gitarrist und Lehrer aus Leidenschaft.
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6 Antworten

  1. Ein Gruß aus dem Amateurlager.
    Ich spiele seit über 40 Jahren Gitarre und habe einige Bühnen-Erfahrung. Der Trend geht immer mehr zu Gigs auf kleineren bis mittleren Events, wo mehr als 80 Watt nicht mehr benötigt werden. Sollte es doch einmal mehr sein, dann macht das die PA und mein Amp dient als Monitor. Bisher habe ich noch keinen Amp gefunden, der einem Einsteiger wirklich Spaß macht und eventuell Lust macht, dabei zu bleiben, um später einmal mehr aus dem Gitarrenspiel zu machen. Mein derzeitiger Amp ist ein Rivera von 1981 mit 80 Watt und einem Celestion Vintage 12 Zoll Speaker. Mehr braucht´s nicht für Rock, Blues, Rockabilly, Metal und Country-and-Western. Allerdings benutze ich ein Delay- und ein Vibrato-Pedal, weil der Amp das auch nicht serienmässig hat.
    Ein Delay, ein Tremolo, eine gute Zerre, ein guter Federhall, 2 Eingänge welche man auch zusammen benutzen kann, Kopfhöreranschluss mit Lautsprecher-Abschaltung, Line Out, und Boxen-Anschluss, 12″ Speaker und etwa 60 – 80 Watt bein zeitlosem Design würden dem Einsteiger nicht nur zuhause dienen können, sondern ihn bis zu seinen Gigs begleiten, weil er damit so gut wie alles spielen kann, was am Anfang erlernbar ist und das die meisten Genres bereits abdeckt. Sollte dann doch noch mehr daraus werden, reicht es, entweder passende Bodentreter oder Modelling Pedals dazu zu fügen, ohne den Amp wechseln zu müssen.
    Modelling ist nichts für Einsteiger und zu wenig Ausstattung bringt nicht den nötigen Fun-Factor. Viele Einsteiger Amps werden deshalb zu schnell zu langweilig. Ich halte die Fender Frontman Serie für eine gute Basis, wenn sie Tremolo und Vibrato an Bord hätten, wären sie sogar genial. Frontmans sind bezahlbar, haben einen amtlichen Sound (bis auf den 212er 100, dessen Zerre echt mau klingt). Sie sind solide und ausgereift. Leider hat Marshall da nichts passendes in diesem Preissegment, denn klanglich sind diese auch interessant.
    Und es stimmt immer: der wahre Sound kommt zuerst einmal aus den Fingern.

  2. Hallo,

    vorab erstmal – vielen Dank für diese Webseite, ich hab schon viel gelernt hier ? Bin noch blutige Gitarrenanfängerin, habe eine Epiphone Dot VS und bin nun auf der Suche nach einem passenden Wohnzimmer-Amp zum Üben, da ich aktuell weder Gigs plane, noch mit Band spiele (… ist wohl noch ein langer Weg). Preislich sollte es gern unter 200 Eur bleiben und nach allem, was ich gelesen hab, ist für meine Zwecke ein Transistor deutlich sinnvoller als eine Röhre. Zu viel Schnickschnack würde mich derzeit vermutlich mehr überfordern, weshalb ich einige Modelle für mich schon ausgeschlossen habe – lasse mich aber gern eines besseren belehren. Im Moment ist ein vorwiegend cleaner Sound für mich wichtig und eher Richtung jazz/blues/50s RnR als Metal…
    Ohne ihn angespielt zu haben (bringt bei meinen Kenntnissen eher wenig), hätte ich mich für einen Fender Champion Combo 20 entschieden… hast du noch eine andere Idee für mich?

    Lieben Dank und viele Grüße

    1. Hallo Pow Lee,

      das siehst du schon völlig richtig. Ein Transistor- oder Modelling-Amp ist dafür die beste Wahl. In der von dir genannten Preisrange und Stilrichtung kannst du dir auch noch folgende drei Kandidaten anschauen:

      Boss Katana Mini
      Fender Mustang I V2
      Yamaha THR5 V2

      Falsch machst du mit keinem etwas, alle haben ihre Vor- und Nachteile. Schau dir dazu bei Bedarf auch mal die Artikelbewertungen der anderen Nutzer an.

      Viele Grüße,
      Bernd

  3. Was die Verstärker-Auswahl anbelangt, so gibt es ja immer viel Verwirrung, v.a. am Anfang. Was Modeling-Amps anbelangt, wie Fenders Mustang, habe ich bereits bei mehreren meiner Schüler bemerkt, dass sie mit der Auswahl an Effekten und Presets gnadenlos überfordert sind. Und nicht nur das: vor lauter Spielerei mit den ganzen Effekten, die sie am Anfang meiner Meinung nach absolut nicht brauchen, vergessen sie, woher der Ton eigentlich kommt, nämlich aus den Fingern. Das ist es, was sie m.E. erstmal lernen sollten. Mein Tipp dafür ist, einen Verstärker zu kaufen, der das tut, was er soll, ohne viel Schnickschnack und Brimborium. Clean und sauber spielen, dann Verzerrung drauf packen und den Sinn und Nutzen von Effekten dann lernen – mit (das mag Oldschool sein) Sinn und Verstand einsetzen, damit ein Effekt ein Effekt bleibt. Ich selber spiele jetzt auch seit mehr als einem Vierteljahrhundert so gut wie ohne und hole den Sound aus Gitarre, Amp und eben meinen Fingern und setze meine Tretminen eher selten ein, außer es macht Sinn. Dabei spielt es keine rolle, ob ich mit meiner Heavy-Combo unterwegs bin oder auf eine Blues-Session gehe. Ich gehe daher mit deinen Tipps hier nicht ganz konform, leider.

    1. Lieber Marcus,

      vielen Dank dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. So verschieden die Ansprüche unterschiedlicher Gitarristen sind, so verschieden sind auch die Amps am Markt. Für den von dir beschriebenen Anwendungsfall würde dann der oben genannte Harley Benton HB20G passen?

      Viele Grüße,
      Bernd

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Joe Joe
Joe Joe
28. Februar, 2024
Der Crashkurs hat viel Spaß gemacht. Die Erklärungen waren gut und nachvollziehbar. Macht Lust auf mehr.
Gertrud Blank
Gertrud Blank
27. Februar, 2024
Bernd erklärt wunderbar verständlich die Abläufe und regt die eigene Kreativität an. Danke dafür.
Detlef Feldmann
Detlef Feldmann
15. Februar, 2024
Super gemacht ⭐️